Mit der Energiewende findet ein Paradigmenwechsel statt. Die überwiegend zentrale Energieerzeugung durch einzelne große Kraftwerke wird abgelöst von einer dezentralen Einspeisung regenerativer Energien in die Verteilnetze. Während bisher den Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) noch die Schlüsselrolle für die Dimensionierung des Netzes und die Netzstabilität zukam, wandelt sich dieses Bild zunehmend. Die Verteilnetzbetreiber (VNB) übernehmen mehr Verantwortung.
In den Regionen mit einer hohen Dichte an Erneuerbare-Energien-Anlagen wie etwa dem Norden und Osten der Republik ist der Wandel bereits deutlich spürbar. Bei Erneuerbare-Energien-Quoten (EE) von bis zu 240 Prozent und meist wetterabhängiger Erzeugung müssen Einspeisung und Versorgung qualifiziert und gesichert sein. Die Aufgaben der Flächennetzbetreiber rücken stärker in den Fokus.
Um die Versorgungssicherheit und Netzstabilität auch in Zukunft zu gewährleisten, sind neue Lösungen in der Zusammenarbeit aller Akteure notwendig. Die Koordination der ungleich höheren und nur schwer berechenbaren Erzeugerleistung erfordert ein intelligentes Netz, das auf Schwankungen unmittelbar reagieren und sogar vorausschauend planen kann. Dafür ist ein stetiger Datenaustausch zwischen Übertragungsnetz und Verteilnetz notwendig.
Dazu braucht es zunächst einen sicheren rechtlichen Rahmen. Ebenso wichtig ist der konsequente Ausbau von Breitband und unabhängigen, abgesicherten Netzen. Fragen der Datensicherheit und des Datenschutzes nehmen in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle ein.
Zur Energiewende gibt es keine Alternative. Ihr Gelingen bietet eine ähnliche Chance zu Wachstum und Innovation wie die zweite industrielle Revolution im 19. Jahrhundert.