Blackout-Präven­tion –
was, wenn es ernst wird?

Die Digi­ta­li­sie­rung des Strom­netzes:
Unter­schied­liche Gefah­rensze­na­rien

Es ist eine Angst, die nicht wenige mit der Ener­gie­wende verbinden: Die Digi­ta­li­sie­rung des Strom­netzes als Schwach­stelle. Die mögli­chen Ursa­chen für groß­flä­chige Strom­aus­fälle sind viel­fältig. Extrem­wet­ter­lagen, Natur­ka­ta­stro­phen, Wirt­schafts­krisen und Terror­an­schläge. Auf alles müssen wir vorbe­reitet sein.

Im „Labor der Energiewende“ spielen deshalb auch die Herausforderungen des Netz- und Versorgungswiederaufbaus eine entscheidende Rolle.

Sicher­heit ist Übungs­sache – Gemein­same Trai­nings bereiten auf den Ernst­fall vor

Die Projekt­gruppe Versor­gungs­wie­der­aufbau beschäf­tigt sich mit der Einbin­dung dezen­traler Erzeu­gungs­an­lagen. Nach der Erar­bei­tung der Voraus­set­zungen zur Teil­nahme dieser Anlagen wurden diese Erkennt­nisse unter anderem dem Projekt NETZ:KRAFT zur Verfü­gung gestellt.

Aus den gesam­melten Erkennt­nissen der Arbeits­gruppe und des Forschungs­pro­jekts heraus wurde ein gemein­sames Schu­lungs- und Trai­nings­kon­zept der Verteil­netz­be­treiber der Regel­zone und dem Über­tra­gungs­netz­be­treiber 50Hertz entwi­ckelt.

Für den sicheren Umgang mit verschie­denen Stör­fällen ist ein inten­sives, koor­di­niertes Trai­ning der verschie­denen Ebenen mitein­ander unab­dingbar. Künftig sollen jähr­lich vier Trai­nings­ein­heiten statt­finden. Auf diese Weise kann jeder Mitar­beiter der opera­tiven Netz- und System­füh­rung alle zwei bis vier Jahre trai­niert werden. In zwei­tä­gigen Einheiten an einem System­si­cher­heits­trainer lernen die Teil­nehmer mit verschie­denen Notfallsze­na­rien umzu­gehen.

Eingeübt und gefes­tigt werden das rich­tige Verhalten bei hoher Netz­aus­las­tung, geringer Netz­aus­las­tung, Span­nungs­pro­bleme, verschie­dene Stör­fälle und Kaskaden. Vor allem geht es darum eine unter­neh­mens­über­grei­fende Zuam­men­ar­beit für Ernst­fälle zu etablieren. 

Mit der Ener­gie­wende geht ein Wandel der Erzeu­ger­struktur einher. Das Netz wird wesent­lich komplexer. Die Aufgaben zwischen den Ebenen Über­tra­gung und Vertei­lung bestimmen ihre Rollen neu. Gemein­same Trai­nings und Schu­lungen ermög­li­chen einen über­grei­fenden fach­li­chen Austausch und verbes­sern die Kommu­ni­ka­tion. Durch die neuen Struk­turen verschieben sich Grenzen, werden flie­ßend oder ordnen sich neu.

Ein über­grei­fender Fach­aus­tausch und Inter­ope­ra­bi­lität rüsten die Verteil­netz­be­treiber der ARGE FNB OST und 50Hertz für das Ener­gie­netz der Zukunft.

 

 

NETZ:KRAFT

NETZ:KRAFT ist ein Forschungs­vor­haben, das Konzepte für den Wieder­aufbau der Versor­gung bei neuen Kraft­werks­struk­turen ermit­teln soll. Ziel ist es, die Einbin­dung der erneu­er­baren Ener­gien beim Netz­wie­der­aufbau zu ermög­li­chen. Geprüft werden zwei Wege:

1.

Die Weiter­ent­wick­lung vorhan­dener Konzepte der Über­tra­gungs­netz­be­treiber unter Berück­sich­ti­gung des Verhal­tens von Erneu­er­bare-Ener­gien-Anlagen.

2.

Möglich­keiten die dezen­trale Erzeu­gung in Versor­gungs­in­seln der Verteil­netz­be­treiber zur Verkür­zung von Ausfall­zeiten aktiv zu nutzen.